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    Das Weimarer Rendez-vous mit der
    Geschichte 2020

    Rebellieren und regieren

    Passend zum Motto des 12. Rendez-vous mit der Geschichte ging es im Jahr 2020 raus auf die Straße. In der Öffentlichkeit, wo sich seit Jahrhunderten das Spannungsfeld zwischen Regierenden und Rebellen entlädt, fand das diesjährige Kunstfestival in Weimar seinen Austragungsort.

    Und die Kulturstadt Weimar hat in ihrer langen Geschichte zahlreichen Rebellierenden wie auch Regierenden zu seinen Bewohnern und Besuchern gezählt – angefangen bei Martin Luther über August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Johannes Daniel Falk, Rosa Luxemburg und Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach bis hin zu Stéphane Hessel.

    Auf beiden Seiten gab es subtile, offene und auch radikale Vertreter, deren jeweilige Beweggründe man jedoch nur wirklich verstehen kann, wenn man ihre Biografie kennt. Diese wichtige Grundvoraussetzung, um sein Gegenüber zu verstehen, haben die Verantwortlichen des Weimarer Rendezvous-vous mit der Geschichte an wichtigen öffentlichen Orten in der Stadt möglich gemacht.

    Auf elf Stelen präsentierte das Weimarer Rendezvous-vous vom 6. November bis 4. Dezember 2020 insgesamt 15 Biografien ausgewählter Rebellen und Regierender, im Laufe ihres Lebens in Weimar tätig gewesen sind. QR-Codes auf den Stelen führten zu weiteren Informationen, zum Beispiel originalen Tonaufnahmen, nach gesprochenen Auszüge aus Briefen sowie fotografischen Einblicken und Biografien.

    Abgerundet wurde das Programm durch zahlreiche Begleitsendungen des Weimarer Senders Radio Lotte sowie Radio F.R.E.I. und dem MDR Thüringen Radio. Gespräche mit Regierenden und Historikern sowie zahlreiche Rückblicke in die Geschichte vertieften das Thema in vielen Facetten.

    Auch nach dem Ende der Ausstellung sind die Biografien weiterhin über die Website www.weimarer-rendezvous.de erreichbar. Damit leistet die Veranstaltung einen wesentlichen Beitrag dazu, dass wir uns gegenseitig verstehen, uns untereinander verständigen und aus der Geschichte lernen, wie unsere Zukunft besser werden kann. Gerade in der heutigen Zeit weltweiter politischer Unsicherheit ist dies besonders wichtig.

    Fotos Maik Schuck