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    Deutschlands Hyperinflation: Wiederholt sich die Geschichte?

    Viel zu lernen gabs beim Sparkassen-Wissensforum – und ein klares „Nö!“ als Antwort auf die Frage des Abends.

    Am 15. November, auf den Tag genau 100 Jahre nach der Währungsreform 1923, gab es eine kleine Premiere in unserer Sparkasse: das Sparkassen-Wissensforum. Im Haus der Demokratie in Weimar haben wir ein Kunden-Event zu einem noch immer sehr aktuellen Thema veranstaltet. Unter dem Motto: „Deutschlands Hyperinflation: Wiederholt sich die Geschichte?“ haben unsere Referenten in zwei hochkarätigen Vorträgen die vergangenen 100 Jahre im Kontext der Inflation beleuchtet.

    max – stock.adobe.com

    Prof. Dr. Michael Dreyer, Vorsitzender des Weimarer Republik e. V., erläuterte unter dem Titel „1923 – Krisenjahr und Selbstbehauptung der Republik.“, welche Ursachen die Hyperinflation hatte und welche weiteren Entwicklungen daraus resultierten. Aus einem spannenden Exkurs in die Geschichte resultierten dementsprechend auch einige Fragen rund um die damaligen politischen Gegebenheiten, die letztendlich großen Einfluss auf die Inflation hatten.

    Jens Ulbrich, Chefvolkswirt der Deutschen Bundesbank, blickte in seinem Vortrag „Inflation heute: Herausforderungen für die Geldpolitik.“ Im Wesentlichen auf die Zeit seit den 1970er Jahren bis heute. Dabei wurde klar, wie sehr sich die geldpolitischen Mechanismen seitdem geändert haben was hinter den Maßnahmen steckt, mit denen die Notenbanken das Inflationsgeschehen beobachten, analysieren und regulieren. Wenngleich sich das Inflationsgeschehen grundsätzlich nicht vollständig beherrschen lässt, haben die Notenbanken heute dennoch wirksame Steuerungsmechanismen an der Hand.

    Und so war die Antwort des Bundesbankers auf die Frage des Abends „Wiederholt sich die Geschichte?“ ein klares „Nö.“ Die Fragen aus dem Publikum drehten sich hier natürlich um das aktuelle Inflationsthema. Und tatsächlich erwartet die Bundesbank für die kommende Zeit wieder moderate Teuerungsraten.

    Die rund 70 Gäste der Veranstaltung waren mit diesen beiden Vorträgen gut auf das Inflationsthema eingestimmt und viele nutzten daher die Gelegenheit, zum Abschluss noch an einem geführten Rundgang durch die Ausstellung „Trauma 23 – Deutschlands Hyperinflation vor 100 Jahren“ teilzunehmen. Diese anschaulich aufbereitete Sammlung historischer Dokumente und Informationen ist noch bis zum 7. Januar 2024 im Haus der Weimarer Republik zu sehen.

    In diesem Sinne war der Mittwoch in mehrerlei Hinsicht ein guter Abend. Zufriedene Gäste, ein ansprechendes Veranstaltungsformat im Bereich Bildung und Wissen – und eine wichtige Botschaft: